Jung, kreativ und engagiert – Rudolf Moor

Doris Dietrich

Bad Driburg. Rudolf Moor gehört zu den jungen Leuten in Bad Driburg, die sich mit Freude für ihre Heimatstadt einsetzen. In einem Sommerinterview beantwortete Rudolf Moor an seinem letzten Urlaubstag im „Bibelgarten Senfkorn“ die Fragen unserer Redaktion. Aufgeschlossen erzählte er über sein Leben und seine Wünsche.

Als echter Bad Driburger wurde er vor 23 Jahren hier geboren. Es war der Wunsch seiner Mutter, ihrem Erstgeborenen den altdeutschen Namen Rudolf zu geben.

2016 beendete er erfolgreich seine Schulzeit in Bad Driburg. Danach absolvierte er in Brakel die einjährige Berufsfachschule Ernährungs- und Versorgungsmanagement. Dieses Fachjahr war Voraussetzung für seine nachfolgende Berufsausbildung. Von 2017 bis 2020 wurde er im „Gräflicher Park Health & Balance Resort“ zum Koch ausgebildet. Es war Rudolfs Wunsch, danach eine zweijährige Zusatzausbildung zum Konditor anzuschließen. „Die Arbeit als Konditor macht mir viel Freude, denn hier kann ich kreativ sein. Aus Lebensmitteln Kunstwerke zu fertigen, fasziniert mich immer wieder“, so Rudolf Moor. „Im Mai 2023 übernahm ich die Leitung der Patisserie. Ich konnte auf die Erfahrungen meines Vorgängers aufbauen, aber auch eigene neue Akzente setzen.“ Er freut sich über die vielen Gäste, die gern in das „Caspar`s Restaurant“ und das „Restaurant Pferdestall“ im Gräflichen Park kommen.

Rudolf Moor auf der Bank im Bibelgarten Senfkorn

Sein großes Herz schlägt für die Kirche. „Sie ist mein zweites Zuhause“, so Rudolf. Hier übernahm er viele Aufgaben in den vergangenen Jahren, die er mit Engagement erfüllte. Seit März 2020 arbeitet Rudolf als Presbyter. Das Presbyterium ist das Leitungsgremium der Kirchengemeinde. Hier werden wichtige Entscheidungen getroffen. So geht es auch um inhaltliche, personelle und finanzielle Fragen.

Eine besondere Herausforderung war 2022 die Renovierung der evangelischen Kirche in der Brunnenstraße. Rudolf räumte zusammen mit Konfirmanden und fleißigen Helfern vor der Renovierung vieles aus dem Kirchenraum weg, damit die Handwerker ihre Gerüste aufbauen und arbeiten konnten. Die letzte Innen-Renovierung lag mehr als 30 Jahre zurück. Darauf beschloss das Presbyterium im Dezember 2021, dem Kirchenschiff während der Pandemiezeit neuen Glanz zu verleihen. Die Koordination übernahm die Baukirchmeisterin, Dipl.-Ing. Dagmar Kleinemeier aus Altenbeken. Der gesamte Kirch-Innenraum bekam einen Neuanstrich. Während des Rundganges zeigt Rudolf stolz die helle und renovierte Kirche.

Rudolf Moor kann seine Arbeit im Gräflichen Park mit seiner Tätigkeit in und für die Kirche optimal verbinden. So erzählt er eine kleine Begebenheit aus der Vergangenheit: „Ein Paar aus Berlin weilte in Bad Driburg und hatte im Hotel im Gräflichen Park gebucht. Der junge Mann wollte seiner Zukünftigen einen originellen Heiratsantrag machen und sie überraschen.“ Dazu bat er Rudolf, dies in der Kirche zu ermöglichen. Gesagt – getan. Die Kirche wurde mit vielen Kerzen geschmückt. Abends erschien das Paar und der Heiratsantrag wurde in einzigartiger Atmosphäre ausgesprochen. „Ein Jahr später traf ich dieses Paar, inzwischen verheiratet und mit baldigem Familienzuwachs wieder im Hotel. Die Freude war auf beiden Seiten groß.“

Viele Jahre spielte Rudolf Trompete im Posaunenchor. Wolfgang Häber und Astrid Pauli haben ihn hier geprägt. Rudolf erinnert sich an die unvergesslichen Tage beim Bundesposaunentag 2016 in Dresden. Viele Auftritte und ein Fernsehgottesdienst bleiben allen Teilnehmern im Gedächtnis. Leider hat er die Arbeit im Posaunenchor aufgeben müssen.

„2015 habe ich meinen Jugendleiterschein in Altenbeken erworben.“ Die Kinderferienwoche der evangelischen Kirche in den Sommerferien gehört immer zu den Highlights für viele Mädchen und Jungen. Hier hat Rudolf oft als Teamer mitgearbeitet. Dieses Jahr findet in der ersten Augustwoche die Ferienzeit mit 40 Kindern statt. Rudolf ist als Koch für das leibliche Wohl zuständig und freut sich, alle mit schmackhaftem Essen zu versorgen.

„Man kann mich sonntags in der Kirche antreffen. Ich helfe bei anfallenden Aufgaben im Gemeindehaus und in der Kirche. Vor- und Nachbereitungen zum Gottesdienst, zu Trauungen und zu Höhepunkten im Kirchenleben machen mir viel Freude.“

Ich glaube an Gott, so wie ein Blinder an die Sonne glaubt, nicht weil er sie sieht, sondern weil er sie fühlt.

Phil Bosmans (1922 – 2012), belgischer Ordenspriester, Telefonseelsorger und Schriftsteller

Nach seinen Vorbildern befragt, äußert er spontan: „Margot Käßmann, die ehemalige Ratsvorsitzende der evangelischen Kirche. Ich habe ihre Bücher gelesen und bin begeistert von dieser klugen Theologin.“

Auf die Zukunft angesprochen muss Rudolf nicht lange nachdenken: „Mein größter Wunsch ist ein eigenes gemütliches Café im Wiener Café-Haus-Stil. Gäste genießen dort ihren Kaffee, plaudern und haben eine gute Zeit.“

Schreibe einen Kommentar