Grüße aus Südafrika

Edeltraud Parensen

BDiB berichtete mehrfach über die Aktivitäten der Yebo Zuland Initiativen e.V., die sich in Südafrika über viele Jahre für die Verbesserung der Lebensverhältnisse der Menschen einsetzt. Jetzt ist sie mit Dorota Thiele und Sabine Kabiersch, zwei weiteren Yebo-Mitstreiterinnen, wieder im fernen Südafrika, um die Projekte direkt zu begleiten.

Hier ihr aktueller Situationsbericht:

Eshowe/Südafrika. Nach einer Woche nun viele Grüße aus Südafrika! Angekommen in Durban bei Blitz und Donner, Hagel und Wolkenbruch. Dank der unerschütterlichen Ruhe der Fahrerin Sister Teressa haben wir dann Eshowe glücklich erreicht.

Das Wetter ist seither angenehm: kühle Nächte, sonnige Tage. Afrikanischer Winter.

Gewöhnungsbedürftig ist jedoch nach wie vor „loadshedding“. Gemeint sind damit Stromausfälle mehrere Stunden am Tag. (Wir haben davon berichtet.) Sie werden angekündigt, und so gehört es zur Morgenroutine, auf die App zu schauen, wann und für wie viele Stunden der Strom ausfällt. Zum Beispiel von 9-11 Uhr und von 15-17 Uhr. Ein starker Schaden für die Wirtschaft des Landes. Im Kleinen bedeutet dies z. B. eine ständige Unterbrechung bei den Nähgruppen. Gestern Abend fiel mir auf, dass wir zum ersten Mal seit meiner Ankunft beim Abendessen elektrisches Licht hatten. An den anderen Abenden war „Candle-Light-Supper“ angesagt!

Mit den Landwirtschaftspraktikanten wurden 720 neue Kohlköpfe gesetzt. Kohl wächst das ganze Jahr über.

Auf dem Demonstrationsfeld hier in Eshowe hinter dem Development-Office wird fleißig Kohl geerntet. Morgen wird neuer gepflanzt, dazwischen wächst er in zwei verschiedenen Stadien. Straßenverkäufer und der SPAR-Markt sind zurzeit die Kunden. Verhandlungen mit einem Großhändler sind im Gange. Das Feld mit Bohnen sieht vielversprechend aus – auch im Hinblick auf den Verkaufserlös. Braune Bohnen (sugar beans) sind ein beliebtes Grundnahrungsmittel.

Am 13. Juni treffen sich die Leiterinnen der Nähgruppen, um Bestandsaufnahme ihrer Arbeit zu machen und Zusammenarbeit bei großen Aufträgen zu planen.

Das mehrjährige Zuschussprogramm des deutschen Bundesministeriums für Entwicklung und Zusammenarbeit, das wir mit 25 % unterstützt haben, endete zum 30. April. Die Projekte sollen nun auf eigenen Füßen stehen. Der Übergang zur Eigenständigkeit ist eine Herausforderung für die Gruppen. Somit sind Meetings dieser Art mit Austausch von Erfahrungen und Plänen wichtig.

Innocentia im Klassenraum

Den Sonntag nutzte ich, um mir in Ruhe ein Bild von Innocentias Schule zu machen, die in der Township hier liegt. Zwar ohne Schüler an diesem Tag, aber so konnte sie ihren Alltag mit 60 Zweitklässlern schildern. Dank unserer monatlichen Unterstützung kann sie Kinder mit Schulmaterial und Pausensnacks unterstützen, Anschauungsmaterial beschaffen und den Klassenraum freundlich gestalten.

Nun freue ich mich auf Dorota Thiele und Sabine Kabiersch, die sich auf den Weg nach Südafrika machen. Wir werden zusammen die Kindergärten und mehrere Projekte besuchen. Darüber demnächst mehr!

Titelbild: Drei Schüler finden auf einer solchen Bank normalerweise Platz.