Ab 2024 ruft die Sirene nicht mehr zum Einsatz

Sirenen sollen künftig ausschließlich die Bevölkerungen warnen

Eine kritische Betrachtung von Tobias Kröger

Bad Driburg/NRW. Im Kreis Höxter gibt es über 160 Sirenen. Teilweise noch alte aber auch schon moderne Ausführungen sind in den einzelnen Dörfern und Städten installiert. In den letzten Jahrzehnten tat die Sirene einen guten Dienst und alarmierte in vielen Dörfern die Feuerwehr zum Einsatz. Doch damit soll bald Schluss sein. So will es Innenminister Herbert Reul. Feuerwehrleute werden auch jetzt schon über die sogenannten “Pieper” alarmiert.

Hintergrund für die Abschaltung des Singnals zur Alarmierung der Feuerwehr ist die Sorge, dass die Bevölkerung die unterschiedlichen Sirenensignale nicht auseinanderhalten kann. Dabei kann man die Signale relativ gut unterscheiden und es gab bereits mehrere Warntage zur Übung im Umgang mit den verschiedenen Signalen. Mit der Aufhebung des Signals Alarmierung der Feuerwehr möchte man nun ganz klar eine Verwechslung ausschließen, damit die Bevölkerung ab 2024 Bescheid weiß, wenn die Sirene läuft, dann handelt es sich ganz klar um eine Alarmierung der Bevölkerung.

Bleibt die Frage, wenn man schon einfachste Signale nicht unterscheiden kann, wie möchte man sicherstellen, dass im Katastrophenfall alles richtig läuft? Wird der Bürger und die Bürgerin für unfähig erklärt, traut man ihnen es nicht mehr zu, dass sie einfachste Informationen verarbeiten können? Das muss jeder für sich selbst beantworten.

Wir schauen einmal auf das Problem, wenn die Sirenen für die Feuerwehrmitarbeiterinnen und – Mitarbeiter verstummen: Natürlich liegen Pro und Contra nah beieinander. Nicht jeder ist glücklich, nachts aus dem Schlaf gerissen zu werden, wenn lediglich Feuerwehrleute alarmiert werden sollen. Doch alarmiert die Sirene, ist die Bevölkerung gewarnt, es ist Etwas passiert! Vielleicht brennt es beim Nachbarn, vielleicht bei mir, muss ich das Fenster schließen? All das fällt jetzt weg. Man verschläft den Einsatz bzw. die Alarmierung. Wenn auf dem Dorf die Sirene geht, wissen viele: jetzt wird’s stressig auf den Straßen in Richtung Gerätehaus. Man Schaft Platz und fährt eventuell zur Seite, um die Einsatzkräfte auf ihren Weg zum Gerätehaus nicht zu behindern. Klar, der Nachteil, viele Schaulustige machen sich jetzt auch auf dem Weg und wollen wissen, wo fährt die Feuerwehr hin. Was passiert wenn der Melder oder die App auf dem Handy nicht funktioniert? Eine weitere Möglichkeit war, dass man die Sirene im ganzen Dorf hören konnte. Dagegen könnte sprechen, dass das ganze Dorf sie hört aber nur wenige dem Ton der Sirene folgen. Zum Glück bleibt der Probealarm, sonst würden die Sirenen im Ernstfall vielleicht gar nicht auslösen, da auch sie verrosten können und somit ihre Funktion einbüßen.

Bleibt am Ende die Frage, die sich jeder selber stellen muss, ob diese Entscheidung aus Düsseldorf ein Gewinn oder ein Verlust ist.

Es deutet sich bereits an, im Land NRW eine Petition gegegen diese Entscheidung starten zu wollen, um die Sirene auch zukünftig für die Alarmierung der Feuerwehr zu erhalten.