Erste Abiturienten der Gesamtschule Bad Driburg feierlich verabschiedet
Bad Driburg. „Euer Jahrgang ist und bleibt einmalig – ihr habt als erste AbiturientInnen unserer noch jungen Gesamtschule Geschichte geschrieben und werdet stets mit uns verbunden sein. Ihr könnt Abitur – die Gesamtschule kann Abitur! “, mit diesen Worten verabschiedete Schulleiter Simon Tewes stolz seine ersten Abiturientinnen und Abiturienten der noch jungen Gesamtschule.
Nicht nur schulisch starten die jungen Absolventen in die Zukunft, sondern auch ein attraktiver Arbeitsmarkt, der so dringend Fach- und Arbeitskräfte sucht, könne optimistisch stimmen: „Als Schule der Region haben wir uns in der Studien- und Berufswahlorientierung eine gute Vorbereitung auf die berufliche Welt auf die Fahne geschrieben, die nur mithilfe unserer Kooperationspartner möglich ist“, betonte Tewes die Chancen und Möglichkeiten, die nun vor den jungen Menschen lägen. Dabei sollten sie nie vergessen: „Bad Driburg ist eure Heimat!“
In einer liebevoll gestalteten Feierstunde erhielten nun insgesamt 32 Schülerinnen und Schüler die allgemeine Hochschulreife und 4 den schulischen Teil des Fachabiturs. 9 von ihnen belegten Sport als 4. Abiturfach, eine Seltenheit im Kreis Höxter. Was die Gesamtschule zum einen als Schulform ausmacht, dass Laufbahnentscheidungen lange offen gehalten und an der identische Abiturprüfungen wie an einem Gymnasium geschrieben werden, zum anderen aber auch für die Leistungsfähigkeit der Gesamtschule Bad Driburg steht, zeigt die Besonderheit, dass 70 % der AbsolventInnen zu Beginn des Jahrgangs 5, im Jahr 2013 und zugleich dem Gründungsjahr der Schule, keine Gymnasialempfehlung bzw. keine eingeschränkte Gymnasialempfehlung mitbrachten.
Jahrgangsstufenleiter Miriam Kümmel und Sven Reinhards resümierten in ihrer Rede besonders noch einmal die Zeit in der Oberstufe und fassten es in dem Leitspruch der deutschen Fußballnationalmannschaft zur WM 2014 zusammen: „Ein guter Anfang braucht Begeisterung, ein gutes Ende Disziplin.“ Es gehe nicht nur um die Vermittlung von Wissen, sondern auch um die Entwicklung von Fähigkeiten, die den jungen Menschen in ihrem weiteren Leben weiterhelfen werden, wie diskutieren, reflektieren, abzuwägen und sowohl bewusst persönliche Entscheidungen zu treffen, aber auch anderen Ansichten respektvoll und tolerant gegenüberzustehen.
Oberstufenkoordinator André Meier führte durch das rund 90-minütige Programm und zeigte sich stolz darüber, Geschichte mitgeschrieben haben zu dürfen. Bürgermeister Burkhard Deppe betonte nicht nur die Besonderheit des ersten Abiturs an der Schule, sondern den Festtag, der es für die jungen AbsolventInnen ist: „Heute sind Sie die Hauptpersonen“, und überbrachte Glückwünsche im Namen der ganzen Bürgerschaft von Bad Driburg. Dezernent Meinolf Klahold, der aus beruflichen Gründen nicht in Präsenz teilnehmen konnte, gratulierte per Videobotschaft. Als Vertreter der Elternpflegschaft bedankten sich Anke Arens und Thomas Gelhaus bei den Lehrern für ihren Einsatz und überreichten jedem, gespickt mit einer kleinen Anekdote, eine Goldmedaille. Sie hoben aber auch den Einsatz aller Eltern hervor, die für ihre Sprösslinge während der Schulzeit viel geleistet hätten. Maler und Freund der Schule Abel Morejón Galá überbrachte Glückwünsche aus Kuba. In einem Film, getreu dem Abiturmotto „Vom Küken zur AbituriEnte“ bedankten sich alle Lehrer, die die Jugendlichen von der 5. bis zur 13. Klasse an der Gesamtschule begleiten durften. Abiturient Danny Hübert beeindruckte das Publikum in einem Mashup aus Hip-Hop und Marie Gossing bedankte sich in einem selbstgeschriebenen Lied, das sie am Keyboard selbst musikalisch begleitete. In ihrer Rede, die sie stellvertretend für „ihre“ Stufe hielt, spiegelte sie mit Humor zahlreiche Unterrichtssituationen der letzten Jahre und reflektierte die Herausforderungen für alle Beteiligten, die die Corona-Pandemie bescherte.
Folgende Schülerinnen und Schüler konnten ihre Abiturzeugnisse entgegennehmen:
Marie Celine Arens, Sophia Bitterberg, Jannis Buchholz, Anton Eyers, Sören Friedrich, Marie Gossing, Stella Gloria Günter, Esther Holtgrewe, Danny Hübert, Lukas Kampelmann, Alida Kroeger, Yasmin Kutschera, Niklas Lücke, Franziska Möhring, Noah Nolte, Henry Petker, Celina Marie Rienas, Laura Schmidt, Lea Staat (alle Bad Driburg), Olli Dahl, Anna Görmann, Mathis Krügel, Max Lütkemeier, David Pauls, Lea Schulte-Lindhorst, Chiara Walter (alle Altenbeken), Luca Brenker, Jonas Dreier, Linus Kleine (alle Steinheim), Lisa-Marie Wiese (Paderborn)
Jahrgangsbester Schüler wurde Noah Nolte und beste Schülerin Marie Gossing. Über besondere Auszeichnungen konnten sich Jonas Dreyer freuen, der den Physikpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft erhielt, Anton Eyers, der beim Känguru-Wettbewerb der Mathematik im Jahrgang am besten abschloss und Danny Hübert, der mit dem Mathematikpreis der Deutschen Mathematiker- Vereinigung ausgezeichnet wurde.
Seit dem Gründungsjahr 2013 hat sich an der Gesamtschule Bad Driburg viel getan. Im Laufe der Jahre hat sich die Schule nicht nur personell vergrößert, sondern auch das Lernkonzept wurde umgestellt. Die Stadt Bad Driburg hat mehrere hundert Tausend Euro in die Medienausstattung mit Whiteboards, Nahdistanzbeamern sowie iPads investiert und die Schule so zu einer produktiven Lernumgebung weiterentwickelt. Auch die baulichen Voraussetzungen sind in einer stetigen Entwicklung. So wurden der Schulhof und das Kleinspielfeld an der Geschwister-Scholl-Straße aufwändig umgestaltet.
In naher Zukunft wird eine Glasfaserringleitung vom Rathaus zu den beiden Schulstandorten gelegt, wodurch eine direkte Anbindung per Lichtwelle an ein Rechenzentrum in Paderborn und die „Vernetzung“ der beiden Standorte untereinander ermöglicht wird. Mittel des Digitalpakts werden in Netzwerkinfrastruktur und weitere Nahdistanzbeamerlösungen investiert, der Umbau der Verwaltung an der Geschwister-Scholl-Straße steht bevor und auch die Dachsanierung mit der Installation von Photovoltaik an der Kapellenstraße sowie der Umbau der Dreifachturnhalle sind in Planung.