Markus Pitz-ein begeisterter Bad Driburger Läufer

Doris Dietrich im Gespräch mit Markus Pitz

Bad Driburg bietet als Gesundheitsstandort viele Möglichkeiten der sportlichen Betätigung. Wer Sport treiben will, findet Vereine wie z.B. den „TuS Bad Driburg 1893 e.V.“, den „TV Jahn Bad Driburg e.V.“ oder weitere. Auch in den Ortsteilen findet ein reges Vereinsleben statt. Viele Sportler sind ehrenamtlich tätig und sorgen für eine interessante Freizeitgestaltung für die Jüngsten bis zu den Senioren. Feste Traditionen in Bad Driburg sind z. B. der AOK-Firmenlauf, der Brunnenlauf und das Iburg-Bergfest.

Wenn wir jedem Individuum das richtige Maß an Nahrung und Bewegung zukommen lassen könnten, hätten wir den sichersten Weg zur Gesundheit gefunden.

Hippokrates, ca. 460-377 v. Chr.

Markus Pitz ist ein begeisterter Läufer und Mitglied des TV Jahn. Seit seiner Jugend gehört Laufen zu seinen Hobbys. Seinen 1. Marathon absolvierte er am 3. Oktober 1999 in Köln. Seitdem folgten viele weitere, so z.B. der Münstermarathon im September. In der vergangenen zwei Jahren waren die Bedingungen erschwert. Die Sportler ließen sich aber von ihrer Freude am Laufen nicht abbringen.

“Seit langem laufe ich gerne zum Abschluss des Jahres rund um Bad Driburg. Selbst Corona konnte dieser Tradition nichts anhaben, nur der Ablauf hat sich seit letztem Jahr deshalb verändert. Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, erfolgt der Start nicht mehr gemeinsam, sondern jeder kann sich alleine oder in kleineren Gruppen auf den Weg machen. Ich nutze diese Möglichkeit um kurz nach halb acht gemeinsam mit Wolfgang zu starten. Bei knackigen – 8,5 Grad Celsius steigen wir aus dem Auto. Noch ist es dunkel, aber die Morgendämmerung kündigt sich schon an. Vorbei an der Reithalle gewinnen wir auf dem Weg zum Eggekamm langsam an Höhe. In der frühen Morgenstunde leuchtet uns der Weihnachtsbaum am Trappistenhof entgegen, seitlich im Tal die friedliche Stadt. Die Wolken leuchten strahlend weiß am Himmel, direkt über den Bergrücken färbt die aufgehende Sonne sie in einem Streifen blutrot. Der frühe Start hat sich jetzt schon gelohnt, zumal wir kurz darauf den Eggekamm erreichen und die anspruchsvollste Steigung bereits hinter uns liegt. Der Eggeweg liegt hell und einladend vor uns. In den vergangenen Jahren war es hier noch deutlich dunkler, doch aufgrund der Trockenheit der vergangenen Jahre wurden große Waldflächen gerodet. Auch wenn jeder fehlende Baum schmerzt, so sind die neuen Ausblicke eine willkommene Abwechslung. Zum Glück ändert sich jedoch nicht alles und wir genießen die schöne Aussicht über die Südstadt.

In Richtung Stellberg folgen wir dem Waldessaum über die mit Schnee gepuderte Wiese. Das Gras knirscht sanft unter den Laufschuhen. Weiter laufen wir in Richtung Knochen. Auch hier sind viele Bäume der Trockenheit der letzten Jahre zum Opfer gefallen. Dafür lässt sich der Weg an den kommenden Abzweigungen leichter finden. Am Knochen angekommen verlassen wir den dichten Wald. Über das offene Feld hinab zum Reelser Kreuz. Die Sonne malt immer noch einen schmalen roten Streifen am Horizont. Ein strammer Wind erschwert die Unterhaltung, aber nur kurz, denn bald durchlaufen wir das nächste Waldstück. Trotz der klirrenden Kälte ist die Straße nicht vereist und wir erreichen sicher das Reelser Kreuz.

Eigentlich habe ich mich schon auf den heißen Tee, der sonst hier an die müde Läuferschar ausgeschenkt wird, gefreut, doch aufgrund des großen Zeitfensters für den Lauf fehlt die Verpflegungsstelle. Doch Wolfgang war so vorausschauend, dass wir uns bei den eisigen Temperaturen auch heute aufwärmen können. Das heiße Wasser aus der mitgeführten Thermosflasche wird mit dem entsprechenden Pulver zu einer herrlichen schwedischen Blaubeersuppe vermischt. Der Genuss lässt uns einige Minuten verweilen. Doch schnell ist sie ausgetrunken und die Kälte zieht uns in Hände und Rücken, so laufen wir gestärkt schnell wieder an. Die Sonne strahlt über den Rosenberg, hat aber noch nicht die Kraft, uns angenehm zu erwärmen. Das müssen wir laufend selber tun. Da kommt die Treppe am Freibad gerade recht, um den Kreislauf in Schwung zu bringen. Schnell liegt auch diese Steigung hinter uns und wir laufen hinunter zum Bahnübergang.

Wir sind klar zum Endspurt. Doch es bleibt noch Zeit für einige Fotostopps. Die sonnenbeschienenden Wolkenfelder in Richtung Südwesten sind zu herrlich, um sie zu ignorieren. Die letzte Steigung zum Sulberg hätten wir auch laufend geschafft, wenn nicht der neue Ausblick auf den Steinberg hätte festgehalten werden müssen. Anschließend laufen wir den letzten Kilometer locker zurück zum Gewerbegebiet Süd und freuen uns über ein neues Kapitel Driburger Lauftradition. Festgehalten haben wir vor dem aufgestellten Banner des run for fun. Das Foto wird an Bernhard versendet, der uns daraus wie immer eine wunderschöne Urkunde fertigt.

Auch der diesjährige Lauf hat bewiesen, dass es nie langweilig wird. Deshalb gilt auch heute unser Dank Bernhard und Frank, die „Rund um Driburg“ initiiert haben und auch noch nach Jahrzehnten liebevoll begleiten. Und trotz der schönen Eindrücke freue ich mich jetzt schon auf das kommende Jahr, wenn wir hoffentlich wieder gemeinsam auf die Strecke gehen können.”

Infobox

Vom Bad Driburger Turnverein 1893 bis zum heutigen TV „Jahn“.

(Auszüge aus der Vereinsgeschichte)

1893 fand die Gründungsversammlung statt. Erster Vorsitzender des Turnvereins wurde Sanitätsrat Dr. Riefenstahl.

1928 wurde der neue Sportplatz eingeweiht. Dazu kamen über 300 Turner. Am Festumzug nahmen etwa 1 000 Sportler teil. Bürgermeister Stock taufte den Platz „Iburg-Stadion“. 

1985 wird der Bad Driburger Brunnenlauf aus der Taufe gehoben. Mit Unterstützung von Karl Lutter als Direktor des Bad Driburger Brunnens organisiert Gerd Gross den Lauf “Schützenplatz – Bollerwienquelle – Katzohlquelle – Clemensheim – Rosenberg – Alhausen – Freibad – Kurpark – Kliniken – Iburg-Stadion” mit etwa 350 Teilnehmern.
2018 feierte man das 125-jährige Jubiläum. Unvergesslich ist die gemeinsame Fußtruppe des TuS Bad Driburg 1893 e.V. und des TV Jahn Bad Driburg e.V. beim Karnevalsumzug im Februar 2018. Gemeinsam erlebten zweimal 125 Sportbegeisterte eine lustige Karnevalszeit.

Der Mensch bewegt sich nicht weniger, weil er alt wird. Er wird alt, weil er sich weniger bewegt.

Also beweg‘ dich!

Gustav-Adolf Schur