Stärkung des freiheitlich-demokratischen Systems betont

Beeindruckende Exkursion zur Wewelsburg

Bad Driburg. Viele nachdenkliche, teils erschrockene, aber vor allem interessierte Schülerinnen und Schüler – So könnte man die Exkursion der Geschichtskurse der Jahrgangsstufe 9 zur ‚Erinnerungs- und Gedenkstätte Wewelsburg 1933-1945‘, seit 2019 Bildungspartner des Gymnasiums St. Xaver, wohl treffend zusammenfassen.

Vielen als ‚Deutschlands einzige Dreiecksburg’ bekannt, hat die Wewelsburg vor allem eine bewegte Geschichte. Heinrich Himmler, der ‚Reichsführer’ der nationalsozialistischen Schutzstaffel (SS), plante dort die Einrichtung eines ideologischen Zentrums der SS und machte die Wewelsburg samt ihrem Umfeld somit zu einem bedeutenden Ort des NS-Regimes. Zudem bestand mit dem Konzentrationslager Niederhagen am Ortsrand von Wewelsburg ein Internierungslager mit bis zu 4.000 Gefangenen. Noch heute ist die nationalsozialistische Vergangenheit in Wewelsburg daher sehr ‚lebendig’. Mittlerweile werden die Burg und das Gelände unter anderem als Erinnerungs- und Gedenkstätte für die Jahre 1933-1945 genutzt. Im Kontext der Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und dem Zweiten Weltkrieg im Geschichtsunterricht der 9. Klasse bietet sich daher ein Besuch vor Ort an, denn gerade für das Fach Geschichte ist das Lernen an außerschulischen Lernorten von besonderer Bedeutung. Dabei erleben die Schülerinnen und Schüler, dass Geschichte auch heute noch ‚greifbar’ ist.

Im Rahmen einer interaktiven Führung durch Teile der Wewelsburg und die Dauerausstellung „Terror und Ideologie der SS“ wurde den Schülerinnen und Schülern zum einen die Ideologie der Nationalsozialisten, vor allem der SS, und deren Umsetzung sehr anschaulich erklärt. Zum anderen wurden aber auch immer wieder Gegenwartsbezüge hergestellt, vor allem um die Verantwortung jedes Einzelnen für die Stärkung unseres freiheitlich-demokratischen Systems zu betonen.

Beeindruckende Atmosphäre in der Kirche, nachzuempfinden, durch die verschiedenen Licht- und Tonimpulse.

Zum Abschluss der Exkursion kehrten die Schülerinnen und Schüler noch in der ‚Licht-Blick-Kirche an der Burg‘ ein – ein Projekt, das die Möglichkeit bietet, zum einen die gesammelten Eindrücke sacken zu lassen, zum anderen aber auch spirituelle Entlastung und Vertiefung zu erfahren. Denn thematisch knüpfen die inhaltlichen „Lichtblicke“ in Form von Sinfonien von Licht, Musik, Farben und besinnlichen Worten an die Gräuel der NS-Zeit an und versuchen, Bewusstsein für Humanität und Spiritualität für die heutige Zeit zu schaffen. Dankenswerterweise nahm sich Pastor Ralf Scheele, der Leiter des Projekts, die Zeit für die Schülerinnen und Schüler und sorgte durch drei ausgewählte kurze Meditationen für Momente der Stille, in denen jeder Einzelne seine Gedanken und Gefühle verarbeiten konnte.

Ein auf vielen Ebenen beeindruckender Tag, der zum Nachdenken angeregt hat und sicherlich allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern lange in Erinnerung bleiben wird.

Titelbild: (v.l.n.r.) Tim Ostermann, Dimitri Simonow, Mats Loermann, Luk Conner, Doreen Günter und Saray Mesta aus der Klasse 9d vor dem Eingang zur Gedenkstätte.