Als Wanderregion Bad Driburg preist unsere Touristik GmbH unseren Heimatort an. Auf der Seite des Eggegebirges gibt es daran auch keinen Zweifel. Möchte der Wanderer jedoch eine andere Himmelsrichtung nehmen, so tun sich
Nehmen wir den Kurpark als Ausgangspunkt. Um Eggegebirge und Iburg zu erreichen, muß der Wanderer die Stadt durchqueren. Hier ist ein grünes Band immerhin geplant, das den Kurpark mit dem Aufstieg zur Iburg verbindet. Dazu musste erst ein Professor mit seinen Studenten nach Bad Driburg geholt werden, um diese seit Jahrzehnten so offensichtliche Möglichkeit der Politik vor zu schlagen. Dennoch hat diese es in der Folge geschafft, die eigene Planung mit einem Discounter zu verstellen, der schlicht um wenige Meter fehlplatziert wurde.
Doch mit der Infrastruktur als Wanderregion hat sich leider noch kein Professor befasst. Also werden keine Ideen voran getrieben. Nicht, dass es keine gäbe! Statt Wanderwege baut unsere Politik lieber ein Moormuseum in einem geschlossenen Gebäude. Dafür wird kaum ein Großstädter nach Bad Driburg reisen. Gebäude und Museen hat er zuhause zuhauf. Das tatsächliche Moor von Bad Driburg, das Satzer Moor, ist kaum bekannt, durch Wanderwege gar nicht zu erreichen, selbst nicht durch Spazierwege erschlossen und inzwischen durch Büsche schon wieder reichlich zugewachsen.
Möchte man von unserem Ausgangspunkt dem Kurpark nämlich in diese Richtung wandern, so ergibt sich das Problem, eine wanderbare Strecke zu finden. Dabei wäre z.B. der Alte Postweg über den Escherberg, vorbei an der Körferquelle und besonders das einsam dahinter gelegene Escherbachtal und herrliche, hochwertige Wanderrute. Auch die Fortsetzung des Alten Postweges in Richtung Brakel ist eine Wanderung und den Unterhalt als Wanderweg alle Male wert. Und warum nicht zu besonderen Gelegenheiten einen Ponyexpress nach Brakel auf dem alten Postweg anbieten? So eine romantische Strecke muß man erst einmal ein zweites Mal finden! Wie eine endlose Filmkulisse.
Es ist nur unangenehm, diese Wanderwege der Emde überhaupt zu erreichen, weil unsere Stadt trotz Wanderregion seit Jahrzehnten vor allem aus der Windschutzscheiben-Perspektive und für die industrialisierte Landwirtschaft geplant wird. Andere Interessen hatten das Nachsehen.
Im Norden bei ein Uhr verläuft der Wanderweg nach Alhausen. Im Süden bei achtzehn Uhr kann der Wanderer den Talkessel durch die Unterführung zum Hillenwasser in Richtung Siebenstern verlassen. Dazwischen liegt ein Winkel von 135 Grad, der für Wanderer mehr oder weniger verbaut wurde. Das ist mehr als ein Drittel aller Himmelsrichtungen. Anders gesagt, Escherberg und unteres Aatal als Wanderziel müssen aus Richtung Bad Driburg erst wieder erschlossen werden.