Parkdeck ja – aber nur für P&R
Bad Driburg. In der Brakeler Straße soll bis Ende 2022 eine komplett neue Infrastruktur am Bahnhof Bad Driburg entstehen. Geplant sind neben einem zusätzlichen barrierefreien Überweg zum Bahnsteig von der Brakeler Straße aus, eine Abstellmöglichkeit für Fahrräder, ein Buspark- und Wendeplatz sowie ein Parkdeck mit 150 Parkplätzen auf zwei Ebenen. “Es ist wichtig die Anbindung an den öffentlichen Personenverkehr auch von der Brakeler Straße aus zu ermöglichen Diese Chance des zukunftsweisenden Infrastruktur Projektes sollten wir uns nicht entgehen lassen”, so Bürgermeister Burkhard Deppe. Der Bauausschuss hat am vergangenen Donnerstag mit drei Enthaltungen einstimmig der Beschlussvorlage der Verwaltung zugestimmt.
Insgesamt belaufen sich die Gesamtkosten der Baumaßnahme auf Vier Millionen Euro, wovon 90 Prozent gefördert werden. Der Fußgängerüberweg soll bereits Ende des Jahres realisiert werden. Eine aufwendige Signal- und Schrankenanlage führe allein für diese Maßnahme zu Kosten von Einer Million Euro, so die Planer.
Die Fraktionen der ÖDP und der Grünen waren beim Thema Parkdeck eher skeptisch. “Ich habe Bauchweh”, so Bernd Blome von den GRÜNEN. Das Parkhaus sei bisher nie thematisiert worden und käme so wörtlich aus “dem Nichts” und außerdem dürfte dieses nicht unbedingt zur Verschönerung des Stadtbildes beitragen. Er schlug eine einfache Parkfläche vor. Auch die sachkundige Bürgerin Susanne Lausen von der ÖDP hält ein solches Parkhaus für nicht bedarfsgerecht. Ihre Frage nach dem Vorhandensein einer Bedarfsanalyse, musste die Verwaltung verneinen. Fördermittel für eine solche Maßnahme gäbe es aber nur, wenn das Projekt “Parken am Bahnhof” erweiterbar sei, so Roland Forner vom Tiefbauamt. Nach Aussagen des Architekten sei dies der Fall, indem man bei Bedarf ein weiteres Parkdeck aufstocken könne.
CDU und SPD machten deutlich, dass diese Parkmöglichkeiten ausschließlich für Nutzer des ÖPNV vorgehalten werden. Da diese Maßnahme gefördert sei, darf keine Parkraumbewirtschaftung seitens der Stadt vorgenommen werden. Das heißt, dass keine Parkgebühen erhoben werden. Das jedoch solle nicht dazu animieren, sein Fahrzeug dort einfach abzustellen, so die beiden Fraktionen. Auch bestünde die Gefahr, dass Gäste und Bewohner der gegenüberliegenden Seniorenresidenz, die geradegebaut wird, dieses Parkhaus als Autoabstellplatz zu nutzen.
Thomas Arens von der SPD fragte nach abschließbaren Fahrradboxen. Hier jedoch sah der Tiefbauamtsleiter Roland Forner keinen Bedarf, diese würden nicht angenommen, so wörtlich.
Andreas Amstutz von der CDU erkundigte sich nach der Möglichkeit von ausreichend Stellplätzen mit E-Ladefunktion für Elektrofahrzeuge. Diese Maßnahme sei bereits geplant, so Forner.
Am Montag, 22. März stimmt der Rat endgültig über dieses Projekt ab.