Gebe Gott, dass unsere Glocken nie mehr missbraucht werden

Glocken für St. Peter und Paul im Turm hochgezogen
Restauration des Glockenstuhls durch die Mescheder Firma Risse

Bad Driburg. „Bis Ende Januar sollen sie im renovierten Turm und dem neuen eichenen Glockenstuhl installiert sein und ihren Dienst aufnehmen“, schrieb Bad Driburg im Blick Ende November 2020 über die neuen Glocken für St. Peter und Paul.
Pfarrer Hubertus Rath hoffte, dass Corona den Plan nicht durchkreuzen werde. Die Firma Risse aus Meschede mit Zimmermeister Wilhelm Risse und Architekt Albert Henne arbeitete zügig an der Fertigstellung des Glockenstuhls.

Am Dienstag wurde das Material im Turm hochgezogen, am Mittwoch wurden die Glocken in die „Himmelsluft“ und das „Reich des Klanges“ (Friedrich Schiller) befördert. Der Zeitplan sieht vor, dass bis Ende Februar die letzten Arbeiten abgeschlossen sind.
Zimmermeister Wilhelm Risse ist Geprüfter Restaurator und sein Betrieb auf die Restaurierung von Kirchen spezialisiert. Die Wiedertäuferkirche in Münster, der Dom in Paderborn, die evangelische Kirche in Meinerzhagen und andere konnten von seiner Fachkompetenz profitieren.


Die Firma HEW – Herforder Elektromotoren-Werke – ist „tonangebend in der Kirchturmtechnik made in Ostwestfalen“. Ihre Mitarbeiter montieren die Läutemaschinen, bewegen die Glocken und heben sie in den Glockenstuhl. Die dickste Glocke ist mit 2,5 Tonnen „Peter und Paul“ (Nr. 1), im Video erkennbar an den roten Hebeschlaufen.


Die Bad Driburger Pfarrkirche St. Peter und Paul, errichtet 1895/96, ist ein denkmalgeschütztes Gebäude. Bei der Modernisierung musste die historische Bausubstanz des Turms erhalten bleiben.
Einen Glockenstuhl aus Eichenholz für acht Glocken umfasste der Auftrag, etwa elf Kubikmeter Holz wurden verbaut. Die Hölzer wurden speziell getrocknet, alle Holzverbindungen sind traditionell gezapft und „nach Altvätersitte zimmermannsmäßig abgebunden“, erläuterte Meister Risse Bad Driburg im Blick telefonisch.


Pfarrer Hubertus Rath konnte bereits mit der Druckerei Egeling einen Vorentwurf des Glockenbuches besprechen, in dem die Bürger alle Informationen über die neuen Glocken in St. Peter und Paul nachlesen können. Die Filmaufnahmen von der Anlieferung über die Weihe bis zur Installation können Interessierte auch im Youtube-Kanal von Bad Driburg im Blick anschauen.

„Gebe Gott, dass unsere Glocken nie mehr missbraucht werden, indem man sie aus ihren Türmen holt, um aus ihnen Kanonen und Bomben zu gießen“, mahnte im Jahr 2000 der Kölner Erzbischof Joachim Kardinal Meisner. Auch Weihbischof Manfred Grothe betonte bei der feierlichen Glockenweihe: „Glocken sind Stimmen des Friedens und Botschafter einer Wahrheit, die über das Sichtbare hinausgeht.“
Bad Driburg im Blick wünscht allzeit guten Klang.

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