Falsches Füttern schadet mehr als es nützt

Mit Kevin Brand auf Entenbeobachtung

Bad Driburg. Seitdem mein Sohn zu Weihnachten auch eine Spiegelreflex Kamera bekommen hat, begleitet er mich immer mehr bei meinen Fototouren.
Am Samstag hatte er Lust, die Enten und Gänse im Gräflichen Park zu fotografieren. Auch von mir immer ein beliebtes Ziel zu jeder Jahreszeit.
Leider ist uns, abgesehen von den vielen Motiven die der Park bietet, wieder eines ins Auge gefallen: Jemand fütterte die Enten mit Brot. Sie hatten sichtlich Spaß dabei. Ich würde Ihnen nie unterstellen, dass sie es auch gemacht hätten, wenn Sie wüssten, wie gefährlich es für die Tiere werden kann.

Ausgerechnet Brot, was viele zum füttern für die Enten nehmen, ist das gefährlichste Futter für die Tiere. Es enthält für Vögel zu viel Salz und Zucker und quillt zu allem Überfluss noch im Magen auf. Je nach gefressener Menge kann dies für die Tiere tödlich sein.
Die Enten werden zwar durch das Brot satt aber es enthält für sie keinerlei Nährstoffe. Auch der Schimmel, der am Brot sein könnte, ist für sie genauso gefährlich wie für uns Menschen. Abgesehen von dem Schaden der Tiere, können auch die Gewässer durch das nicht gefressene Brot leiden. Das Zersetzen des Brotes fördert die Algenbildung, wodurch das Gewässer kippen kann.

Das Füttern der Enten ist zudem zu jeder Jahreszeit eigentlich total unnötig. Die Tiere finden in Ihrer Umgebung genug natürliches zu fressen. Aber wenn füttern, dann doch bitte richtig. Das heist, nur in kleinen Mengen und vorzugsweise an Land, damit das Gewässer nicht leidet. Von speziellen Wasservogelfuttermitteln mal abgesehen, eignen sich Haferflocken jedes Obs, Gemüse und sogar gekochte Kartoffeln. Das alles natürlich in Schnabelgerechte Stücke geschnitten. So können wir uns auch weiterhin an diese schnatternden Tiere erfreuen.

Fotos: Kevin Brand

Im Gräflichen Park weniger aber z.b im Stadtpark, birgt das Füttern eine weitere Gefahr für die Tiere. Sie verlieren Ihre Scheu, verlassen das geschützte Gebiet und laufen wie ich es schon beobachtet habe, auf die Straße.
Für die Weibchen hat es öfters tödliche Folgen, wenn in Ihrem Revier regelmäßig gefüttert wird. Durch das Wegfallen der Futtersuche ist den Tieren extrem langweilig. Diese Langeweile kanalisiert sich oft darin, dass mehrere Männchen versuchen, zwanghaft ein Weibchen zu begatten Hierbei werden die Weibchen oft unter Wasser gedrückt und können ertrinken.

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