KHWE-Chef Christian Jostes kritisiert Gesetzentwurf
Bad Driburg / Kreis Höxter. Während einige uneinsichtige Bürger sich noch Familienfeiern und Trinkgelage leisten, bereiten sich die Krankenhäuser und Kliniken des Kreises auf die erwarteten ersten Corona-Intensivpatienten vor. In Bad Driburg, Brakel, Steinheim und Höxter rüstet sich die Katholische Hospitalvereinigung Weser – Egge, um die Versorgung zusätzlich zu den bestehenden Krankheitsfällen verlässlich „zu 100 Prozent“ leisten zu können. Dieses Versprechen gibt Geschäftsführer Christian Jostes in einer Pressemitteilung.
Allerdings stellen sich laut Jostes viele, auch existenzielle Fragen in der „größten Krise des Landes seit dem zweiten Weltkrieg“. Die Finanzierung sei ungewiss. Der aktuelle Gesetzentwurf der Bundesregierung zur Versorgung von Covid-19-Patienten sei ein bürokratisches Monster. Dabei sollte dieser unbürokratische Lösungen ermöglichen.
Alle planbaren Operationen sollten auf Wunsch von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verschoben werden, um Betten freizuhalten. Zusätzliche Schutzkleidung sei nötig, weitere Intensivbetten und Beatmungsplätze müssten hergerichtet werden. Die Gehälter der Mitarbeiter müssten gesichert sein. Dafür habe Spahn eine komplette Gegenfinanzierung versprochen.
Die Politik habe zwar in Bezug auf Kostensteigerungen nachgebessert, halte aber an einem wettbewerbsorientierten Abrechnungssystem fest. Es belohne die Kliniken, „die sich um korrekte Abrechnungen statt um die Patienten kümmern“. Die Kosten-Erlös-Schere dürfe nicht zu Insolvenzen von Kliniken führen.
KHWE-Chef Jostes appelliert an die Bundesregierung, „den Krankenhäusern für einen begrenzten Zeitraum durch eine pauschale Vergütung den Rücken freizuhalten“. Weiter kritisiert er: „Obwohl die Bekämpfung der Corona-Pandemie höchste Priorität hat, müssen wir jetzt mit den Krankenkassen über das Budget 2020 verhandeln.“
Gemeinsam mit dem Krankenhausverbund „Clinotel“ fordert der Geschäftsführer mehr Unterstützung „von der Politik“.