Bester Vorleser im Kreis: Gustav von Wartenberg

Kreisentscheid im Gymnasium St. Xaver

Bad Driburg. Nur die Vornamen wurden der Jury genannt: Jona, Efe, Lily, Sarah, Esther, Leonie, Mareike, Emily, Michel, Gisèle, Linnea, Valesca und Gustav. Nur die begleitenden Lehrer und Eltern, die im Gymnasium St. Xaver saßen, und die Organisatorin Annegret Weskamp-Lorenz kannten Nachnamen und Herkunftsschule. Damit war vor aller Augen und Ohren sichergestellt, dass die Jury ein unvoreingenommenes Urteil fällte. Im Zeitalter der „sozialen“ Medien wird Selbstverständliches oft angezweifelt.
Die stellvertretende Bürgermeisterin Christa Heinemann, der stellvertretende Landrat Hans-Günther Koßmann sowie Schulleiter und Gastgeber Antonio Burgos betonten in ihren Grußworten, wie viel Spaß das Lesen bereitet und wie wichtig die Lesekompetenz für die Zukunft aller Schüler ist.

Die Jury bestand aus Personen, die sich bereits ihr Leben lang mit Literatur beschäftigen: Astrid Gehlen, Silke Kampmann-Pitz, Beatrice von Kanne, Burkhard Battran und Elisabeth Affani. Auch mit Vorlesewettbewerben haben sie Erfahrung. Die Kriterien mit der Punktebewertung erleichtern ein fundiertes Urteil. Am Ende war die Bewertung einstimmig: Gustav von Wartenberg ist der beste Vorleser des Kreises.

Der Sechstklässler des Gymnasiums St. Xaver hatte ein Buch ausgewählt, das nicht gerade zur klassischen Jugendliteratur gehört: „Die Känguru-Chroniken. Ansichten eines vorlauten Beuteltiers“ von Marc-Uwe Kling. Das politisch-satirische Werk ist im Augenblick wieder sehr aktuell, weil es elf Jahre nach der Erstveröffentlichung erfolgreich verfilmt wurde.

Der Jury gefiel Gustavs Vortrag, weil er flüssig las, deutlich artikulierte und gut betonte. Auch den anschließenden Fremdtext bewältigte er ohne Mühe, nämlich einen Auszug aus Anne Beckers Jugendbuch „Die beste Bahn meines Lebens“. Darin geht es um einen Superschwimmer, der Schwierigkeiten mit dem Lesen hat.

Auch Bad Driburg im Blick gratuliert dem Kreissieger Gustav von Wartenberg und drückt ihm die Daumen für den Bezirksentscheid in Paderborn.

»Kannst du heute mal bezahlen?«, fragt das Känguru nach dem Essen.
»Heute?«, frage ich. »Mal?«, frage ich. »Ich muss immer bezahlen, weil du
nie Geld mitnimmst.«
»Tja«, sagt das Känguru lächelnd. »So ist das in der Welt. Der eine hat den
Beutel, der andere hat das Geld.«