Regelmäßige Zeitumstellung wird auch von Bad Driburgern abgelehnt
Bad Driburg. (bb) Was wissen die Bad Driburger über die anstehende Zeitumstellung? Am 27. Oktober ist es wieder so weit: die Sommerzeit endet und die Uhren werden eine Stunde zurückgestellt.
Um herauszufinden was die Bad Driburger über die Umstellung wissen und wie sie dazu stehen, haben wir uns in der Innenstadt umgehört. Übrigens fand sich kein Interviewpartner, der sich für die Beibehaltung der wechselden Uhrumstellung aussprach.
Zum ersten Mal wurde die Sommerzeit zwischen 1916 und 1919 in Deutschland eingeführt, um Energie einzusparen. Mit diesem Ziel gab es ebenfalls in den Jahren von 1940 bis 1949 die Sommerzeit. Ein weiteres Mal trat sie 1980 in Kraft, dieses Mal allerdings um den europäischen Binnenmarkt zu vereinheitlichen bzw. um durch die Ölkrise bedingt Kosten einzusparen. Seit jeher führt die Zeitumstellung zu Diskussionen, aus diesem Grund soll sie 2021 abgeschafft werden. Welche Zeit dann gilt, bleibt den einzelnen Staaten überlassen.
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In einer Umfrage der europäischen Kommission gab die Mehrheit an, dass sie sich die dauerhafte Sommerzeit wünschen würde. Der Begriff Sommerzeit wird häufig positiv ausgelegt, doch was genau würde die dauerhafte Einführung für die Menschen bedeuten?
Forscher warnen, dass hierdurch das Krebs-, Herzinfarkt- und Diabetesrisiko signifikant steigen könnte. Auch Depressionen, Schlaf- und Lernprobleme sowie Stoffwechselstörungen seien die Folge. Entgegen der Annahme, dass die Sommerzeit auch generell zu mehr hellen Stunden führe, bliebe es je nach Region bis zu sechs Wochen morgens länger dunkel, wodurch die Unfallgefahr steigen sowie die biologische und soziale Zeit noch weiter auseinandergehen könnte. Je länger man der Helligkeit ausgesetzt ist, desto später setzt die Produktion des Schlafbotenstoffes Melatonin ein. Man schläft also in der Regel weniger, da man trotzdem morgens zur Schule oder Arbeit muss. Auf Dauer führt dies zu einem Schlafdefizit.
Wie bereits im Video erwähnt, wurde 2011 in Russland die dauerhafte Sommerzeit eingeführt. Vielen Menschen ist dadurch erst bewusst geworden, dass die Sonne im Winter zwischen 9 Uhr und 10 Uhr aufgeht. Folge waren langanhaltende Müdigkeit, Winterdepressionen und Menschen, die am Steuer einschliefen. Durch diese Erfahrungen wurde 2014 auf die durchgängige Winterzeit gewechselt.
Die jetzige Winterzeit war vor Einführung der Zeitumstellung die eigentliche Normal- oder Standardzeit. Forscher befürworten die Rückkehr hierzu, da sie besser auf den menschlichen Biorhythmus, der sich an Lichtverhältnissen orientiert, abgestimmt ist.
Wofür man sich letztendlich entscheidet bleibt abzuwarten.
KORREKTUR: Im Video wird gesagt, dass die Abstimmung zur Abschaffung im März 2018 war, tatsächlich fand die Abstimmung im März 2019 statt.