Entdecken Sie auf dem Sachsenring das Bad Driburger Arboretum
Ein Bericht von Doris Dietrich
Bad Driburg. Das Bad Driburger “Buddenberg-Arboretum” liegt auf dem 292 m hohen Steinberg. Der gut 1,5 km lange Bergrücken besteht aus Muschelkalk–Kalkstein, der am Steinberg bis ins 20. Jahrhundert hinein in einem Steinbruch gewonnen wurde. Enge Bachtäler trennen den Steinberg von seiner nördlichen Fortsetzung des Rosenberges und der südlichen Sülburg. Rosenberg und Steinberg schließen sich unmittelbar an den Gräflichen Park an und bilden den Übergang in die freie Waldlandschaft.
Zur Geschichte
Auf dem Steinberg sind 20 bronzezeitliche Grabhügel erhalten, die schon vor Gründung des Arboretums ein touristischer Anziehungspunkt waren. Während der nördlich gelegene Rosenberg bereits 1792 vom Badgründer Caspar Heinrich von Sierstorpff erworben und aus einer Viehweide und Holzung durch Aufforstung, Anpflanzung von Heckenrosen und Anlage von Spazierwegen in die Kurlandschaft einbezogen wurde, ist das ab 1966 durch Zusammenarbeit von Stadt, Gemeindeforstamt und Kur- und Verkehrsverein entstandene Buddenberg-Arboretum eine Erweiterung. Es wurde auf Initiative des damaligen Vorsitzenden des Kur- und Verkehrsvereins Adolf Buddenberg angelegt und trägt ihm zu Ehren seinen Namen. Anfangs wurden etwa 300 einheimische und fremde Gehölzarten angepflanzt, von denen sich über 200 für den Standort und das Klima als geeignet erwiesen. Unterhalten wird die Anlage vom Forstbetrieb, gepflegt wird der „exotische Baumpark“ von einer privaten Arbeitsgruppe.
Zur Nutzung
Im Arboretum können viele Gehölzarten erkundet werden. Es gibt einen botanischen Lehrpfad, und die Wanderwege im Park erweitern den städtischen Erholungsraum. Vom Parkplatz oberhalb des Wohnviertels um 250 m über NN beim ehemaligen, geologisch interessanten Steinbruch, führt ein einstündiger Rundweg auf und um den Berg. Es gibt Schutzhütten und Ruhebänke an Aussichtspunkten. Von Bewuchs freigehaltene Sichtachsen erlauben den Blick in die umgebende Landschaft, zum Eggegebirge und bei guter Sicht auch zum Weserbergland. Über den Steinberg verläuft zudem der 18 km lange Wanderweg Sachsenring rings um das Driburger Tal. Viele Ahornarten und eine umfangreiche Sammlung von Zierapfelsorten sind zu finden. Diese wurden zu einer kleinen Obstwiese zusammengestellt. Gerade jetzt blühen diese auf der Streuobstwiese. Auch der Baum des Jahres 2021, die Stechpalme, ist auf dem Weg zum Steinbergstieg zu finden. Interessante Infos zur Herkunft findet jeder Besucher auf den Schildern.
Die Wege sind bequem angelegt und natürlich darf man die Wiesenflächen betreten, damit man die vielen verschiedenen Blätter, Blüten und Früchte berühren und fotografieren kann.
Frieden findet man nur in den Wäldern
Michelangelo
Der Wald – gerade in Corona-Zeiten ist er ein idealer Rückzugsort für viele Menschen. Er steht für Ruhe und Erholung, und der gebotene Abstand zu den anderen lässt sich leicht einhalten. Doch der Wald ist noch viel mehr: Lebensraum für Tiere und Pflanzen sowie ein nicht unerheblicher Wirtschaftsfaktor, weil er Holz produziert und Arbeitsplätze schafft. Und vor allem: ein überaus wichtiger Klimaschützer. Doch obwohl der Wald vor den drastischen Folgen des Klimawandels schützen kann, wird er durch Unachtsamkeit selbst angegriffen. Mit einer Gesamtwaldfläche von rund 11,4 Mio. Hektar zählt Deutschland zu den waldreichsten Ländern der Europäischen Union nach Schweden, Finnland, Spanien und Frankreich (1.400 qm Wald pro Einwohner). Die heimischen Laubbäume wie Rotbuchen und Eichen erreichen Maximalhöhen von rund 35 – 45 Meter. Fichten dagegen können bis zu 60 Meter hoch werden und sind damit die höchstwachsenden heimischen Bäume Mitteleuropas.
Der höchste Baum Deutschlands ist aber ein „Exot“, nämlich eine Douglasie im Stadtwald von Freiburg mit fast 66 Meter Höhe („Waldtraut“).
Zu fällen einen schönen Baum, braucht’s eine halbe Stunde kaum. Zu wachsen, bis man ihn bewundert, Braucht er, bedenkt es, ein Jahrhundert!
Eugen Roth