Im Kreis Höxter fehlen rund 2.000 Wohnungen – Neubau stockt

Pestel-Institut legt Studie zum Wohnungsmarkt im Kreis Höxter vor

Alexander Bieseke

Bad Driburg/Kreis Höxter. Im Kreis Höxter fehlen rund 2.000 Wohnungen. Das geht aus einer aktuellen Studie des Pestel-Instituts hervor. Zwar stehen laut Analyse 2.140 Wohnungen seit über einem Jahr leer, doch diese gelten überwiegend als nicht mehr vermietbar.

Viele dieser Wohnungen befinden sich in älteren Bestandsgebäuden, die sanierungsbedürftig oder wirtschaftlich kaum noch instandsetzbar sind“, erklärte Institutsleiter Matthias Günther. Die Leerstände seien ein strukturelles Problem, das den Wohnungsmarkt zusätzlich unter Druck setze. Das Institut empfiehlt Förderprogramme zur Sanierung solcher Bestandswohnungen, um sie wieder nutzbar zu machen und Ortskerne zu beleben.

Um den Bedarf zu decken, müssten in den kommenden Jahren rund 270 neue Wohnungen pro Jahr entstehen. Doch im ersten Halbjahr dieses Jahres wurden nur 95 Baugenehmigungen erteilt. „Der Neubau läuft mit angezogener Handbremse“, so Günther.

Er fordert ein staatliches Zinsprogramm mit maximal 2 Prozent Bauzinsen, um Investitionen wieder anzukurbeln. „Günstiges Baugeld wäre der schnellste Weg, um den Wohnungsbau wieder in Fahrt zu bringen.“

Matthias Günther und Katharina Metzger

Auch der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel, hier die BDB-Präsidentin Katharina Metzger kritisiert die aktuelle Wohnungsbaupolitik: „Von einem ‚Turbo‘ kann keine Rede sein. Der Bau verliert Tag für Tag Kapazitäten – Unternehmen gehen in die Insolvenz, Fachkräfte wandern ab.“

Pestel-Institut und Baustoff-Fachhandel fordern weniger Bürokratie und einfachere Bauvorschriften. „Deutschland muss wieder einfacher bauen“, betont Günther. Nur so könne verhindert werden, dass der Wohnraummangel im Kreis Höxter weiter zunimmt.

Titelbild: Bauarbeiten Josef-Kremeyer-Ring

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