Mit allen Sinnen durch Höxter

Doris Dietrich

Bad Driburg/Höxter. Ein Ausflug nach Höxter bot viele interessante Eindrücke – von bewegender Kunst über historische Kirchen bis hin zu einer ungewohnt flachen Weser. Besonders auffällig war der niedrige Pegelstand des Flusses. Am Dienstag, dem 26. August 2025, um 13 Uhr lag er bei nur 66 Zentimetern. Die Weserschifffahrt musste daher schon vor längerer Zeit eingestellt werden. Entlang des Ufers waren Steine sichtbar, die sonst vom Wasser verdeckt sind – ein Anblick, der die derzeitige Trockenheit eindrucksvoll dokumentierte.

Bei einem Rundgang durch die Stadt lohnte sich der Besuch der Kirchen besonders. Die katholische Kirche St. Nicolai bot einen Raum der Stille und persönlichen Reflexion: Besucher konnten auf kleinen Zetteln ihre Wünsche und Gedanken notieren und sie an einer langen Schnur im Kirchenschiff aufhängen. Viele bewegende Worte waren dort zu lesen – darunter der Wunsch: „Frieden und Mitmenschlichkeit für alle Menschen!“

Auch die evangelische Kiliani-Kirche beeindruckte mit ihrer eindrucksvollen Architektur –  den Doppeltürmen und dem Westwerk. Sie ist ein fester Bestandteil des Stadtbilds und lädt zum Verweilen ein.

Besonderes Aufsehen erregten die lebensgroßen Skulpturen der Künstlerinnen Christel und Laura Lechner aus Witten, die in der ganzen Stadt zu finden sind. Diese sogenannten „Alltagsmenschen“ zeigen Szenen des täglichen Lebens und fügen sich auf natürliche Weise in die Umgebung ein. So begegnete man etwa der Figur „Claudia“ nahe dem Bus- und Bahnhaltepunkt, einem Mann mit Fernglas vor dem Rathaus oder zwei Männern am Wall. Das Paar auf einem Balkon steht auf privatem Boden. Zwei Frauen mit raffenden Röcken gehörten ebenso zur Kunstaktion, die nicht nur zum Hinschauen, sondern auch zum Schmunzeln und Fotografieren einlud.

Ermöglicht wurde die Aufstellung der Figuren durch regionale Sponsoren – ohne städtische Mittel. Die Skulpturen, aus wetterfestem Material gefertigt, bringen zwischen 80 und 150 Kilogramm auf die Waage und sind fest im Boden verankert. Die Lechner-Figuren sind inzwischen deutschlandweit bekannt und waren bereits in der Schweiz und in Griechenland zu sehen.

Das Historische Rathaus lockte mit einer besonderen Ausstellung. Unter dem Titel „Schlacht am Brunsberg – Aufbruch in eine neue Zeit“ wurde dort ein Stück westfälischer Geschichte lebendig. Die Ausstellung, die noch bis zum 19. Oktober 2025 läuft, zeigt originalgetreue Ausgrabungsstücke und bietet ein Virtual-Reality-Erlebnis zur Schlacht von 775, in der Karl der Große einen entscheidenden Sieg errang.

Gerade in den Ferien war die Schau ein beliebtes Ziel für Familien: Großeltern mit ihren Enkeln tauchten gemeinsam in das Leben und die Kämpfe der damaligen Zeit ein. Die multimediale Aufbereitung machte die Geschichte besonders für jüngere Besucher greifbar und spannend.

Das schöne Sommerwetter nutzten viele Radfahrer für eine Tour auf dem beliebten Weserradweg. Ob als Zwischenstopp oder Tagesziel – die Stadt präsentierte sich von ihrer besten Seite und bot für jeden Geschmack etwas: Natur, Kultur, Kunst und Geschichte – alles an einem Ort vereint.

Quelle:

https://www.elwis.de/DE/dynamisch/Wasserstaende/Pegelliste:ws:WESER

Impressionen aus Höxter