Barrierefreie Bushaltestelle im Gewerbegebiet Süd wird Realität

Ein Schritt für mehr Sicherheit, Inklusion und Teilhabe

Alexander Bieseke

Bad Driburg. Im Gewerbegebiet Süd in Bad Driburg soll in Kürze mit dem Bau der  barrierefreien Bushaltestelle “Kochs Kämpe” begonnen werden. Nach Angaben der Stadtverwaltung sei dies ein bedeutender Schritt zur Verbesserung der Verkehrssicherheit, der Barrierefreiheit und der sozialen Teilhabe, so eine Pressemitteilung der GRÜNEN. Die neue Haltestelle soll die bestehende Bushaltestelle an der stark befahrenen Straße in Richtung Neuenheerse und Dringenberg ersetzen, an der derzeit Tempo 100 erlaubt sei, so heißt es weiter.

Besonders profitieren könnten von dem Vorhaben die rund 430 Menschen mit Behinderungen, die unter anderem bei der INTEG gGmbH im Gewerbegebiet beschäftigt seien. Die neue Haltestelle solle nach dem sogenannten Buskap-Prinzip errichtet werden. Dieses ermögliche einen nahezu ebenerdigen Einstieg direkt vom Gehweg aus, was insbesondere für Rollstuhlnutzer:innen, ältere Menschen und Eltern mit Kinderwagen von Vorteil sei.

Darüber hinaus seien ergänzende Maßnahmen vorgesehen, darunter ein Zebrastreifen und abgesenkte Bordsteine an der Kreuzung, um eine sichere Straßenquerung zu ermöglichen. Auch ein Mini-Kreisverkehr sei geplant, um den unübersichtlichen Kreuzungsbereich Kochs Kämpe/Groppendiek zu beruhigen.

Die Umsetzung des Projekts finde breite politische Unterstützung. Insbesondere die GRÜNE Fraktion im Stadtrat habe sich langjährig für die Maßnahme eingesetzt. Thomas Cillessen, Mitglied der GRÜNEN und selbst Rollstuhlnutzer, äußerte sich erfreut über die Entscheidung. Für viele seiner Kolleginnen und Kollegen bedeute die neue Bushaltestelle einen echten Fortschritt. Es gehe nicht nur um Komfort, sondern auch um Sicherheit, Selbstständigkeit und Teilhabe am Arbeitsleben. Mobilität sei ein Menschenrecht, so Cillessen.

V.l.n.r. Julia Seifert, Bernd Blome, Thomas Cillessen und Beate Kümper begutachten die künftig barrierfreie Kreuzung.
Foto: GRÜNE Bad Driburg

Der Bauausschuss habe dem Vorhaben inzwischen zugestimmt. Mit dem Baustart werde noch im laufenden Jahr gerechnet, die Fertigstellung sei für Ende 2025 vorgesehen.

Auch die Selbsthilfegruppe pro barrierefrei e.V. zeigt sich ermutigt und erinnerte gleichzeitig daran, dass barrierefreie Bushaltestellen seit 2022 verpflichtend seien. Man frage sich, warum ein solches Vorhaben erst jetzt umgesetzt werde – und das vor einem Betrieb, der sich selbst die Inklusion auf die Fahnen geschrieben habe und in dem seit Jahrzehnten auch Menschen mit Behinderungen beschäftigt seien. Das späte Handeln werfe laut der Gruppe Fragen zur Ernsthaftigkeit auf, mit der Politik und Verwaltung die Anliegen von Menschen mit Behinderungen tatsächlich behandelten.

Schreibe einen Kommentar