Ein Wochenende, zwei Jubiläen – zwei Botschaften. Und eine Stadt, die sich selbst vergisst.
Ein Kommentar von Alexander Bieseke
Bad Driburg. 100 Jahre Park Klinik in Bad Hermannsborn – vom neuen Eigentümer Marcus Graf von Oeynhausen-Sierstorpff würdig gefeiert, mit großem Rahmenprogramm, Geschichtlichem Anspruch und sichtbarer Präsenz aller Seiten.
Eine Veranstaltung, die dem Anlass gerecht wurde.
Einen Tag später:
100 Jahre Sachsenklause – ein Teil des Ensemble der Iburg, Wahrzeichen der Stadt Bad Driburg.
Ein runder Geburtstag, liebevoll vorbereitet vom Eggegebirgsverein, getragen von rund 50 engagierten Wanderfreunden.
Auch der Sachsenring wurde 100 Jahre alt – ein weiterer Grund zum Feiern.
Wenn auch Bürgermeister und sein Vertreter anwesend waren, mitgewandert ist niemand. Auch keinen Abschnitt. Liebe Verwaltung, immerhin befinden sich die Sachsenklause und Iburg im Eigentum der Stadt Bad Driburg, hätte da nicht weitaus mehr kommen müssen?
Ein Rahmenprogramm, wie am Vortag für die gesamte Familie? Nicht vorhanden.
Eine Organisation durch die Stadt als Eigentümerin? Blieb aus. Ein Transfer zum Beispiel für Menschen mit Behinderungen zwischen Stadt und Iburg per Bürgerbus? Undenkbar.
Von Verantwortung für dieses kulturelle Erbe – keine Spur.
Wo bleibt das Interesse an Geschichte und Identität?
Was ist die Rolle des Beigeordneten und Vorgesezten der Touristik, der zwar auch anwesend war, aber nicht einmal solche Gelegenheiten nutzt, um bürgerschaftliches Engagement bereits im Vorfeld zu würdigen und organisatorisch zu begleiten – jenseits von Kameras und Wahlkampfinszenierungen?
Bad Driburg – du kannst mehr.
Doch wenn du deine Wahrzeichen links liegen lässt und das Ehrenamt alleine feiert, dann ist das nicht nur enttäuschend.
Es ist ein Armutszeugnis.