„Um der Menschen-würde willen…“

Mahnwache für Menschenrechte am Gymnasium St. Xaver

Alexander Bieseke

Bad Driburg. Mit einer eindrucksvollen Mahnwache setzte das Gymnasium St. Xaver ein starkes Zeichen für Menschenrechte und ein solidarisches Miteinander. Anlass war die Kampagne „WIR SAGEN ZUSAMMEN:HALT“ des Erzbistums Paderborn sowie die besorgniserregenden politischen Entwicklungen der vergangenen Monate, so eine Pressemitteilung von Christoph Paetzold, vom Gymnasium St.  Xaver.

In der Aula der Schule kamen  Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte zusammen, um in Form einer literarisch-musikalischen Lesung an die Bedeutung der Menschenrechte zu erinnern. Die Veranstaltung eröffnete mit einer eindringlichen Szene aus Lisa Sommerfeldts Hörbuch „Überleben“, die das Schicksal jüdischer Häftlinge im Konzentrationslager Auschwitz aus der Ich-Perspektive schildert.

Im weiteren Verlauf wurde der historische Bezug zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte und insbesondere zum Artikel 1 des Grundgesetzes hergestellt – als Reaktion auf die nationalsozialistische Gewaltherrschaft.

Literarische Auszüge machten die Relevanz zentraler Grundrechte deutlich: John Steinbecks „Früchte des Zorns“ stand für das Recht auf Asyl, Martin Luther Kings „I have a dream“ für eine diskriminierungsfreie Gesellschaft, und Malala Yousafzais Rede für das Recht auf Bildung. Erich Kästners Worte erinnerten eindrucksvoll an die Gefährdung der Meinungsfreiheit in autoritären Systemen.

Musikalisch untermalt wurde die Mahnwache von klassischen und zeitgenössischen Werken: Tschaikowskys „Valse sentimentale“ und Brahms’ Trio in Es-Dur fanden ebenso Gehör wie John Lennons „Imagine“ in einer Chorfassung und Bob Dylans „A Hard Rain’s A-Gonna Fall“. Besonders berührte das eigens von Zwölftklässlerin Aariany Saray Rey Mesta verfasste Lied „Ihre Geschichte“, das das Schicksal von Migranten thematisierte.

Zum Abschluss unterstrich ein Text von Eleanor Roosevelt die individuelle Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft. Eine umgedichtete Version des Volkslieds „Kein schöner Land“ rundete die Mahnwache ab – als eindrucksvoller Appell, gemeinsam für Menschenrechte einzustehen.

Titelbild: Zum Abschluss wurde ein Banner entrollt, das die Solidarität mit der Kampagne „WIR SAGEN ZUSAMMEN:HALT!“ des Erzbistums Paderborn zum Ausdruck brachte.

Leona Hagen präsentierte Martin Luther Kings berühmte Rede „I have a dream“.
Einen tiefen Eindruck hinterließ Aariany Saray Rey Mesta mit ihrem selbstverfassten Lied „Ihre Geschichte“.

Ich träumte, betete, weinte, suchte.
Nach einer Zukunft für ein Leben mit Klarheit.
Mehr wollte ich nicht.

Also vertraute ich meinem Gott
und er gab mir Hilfe.
Diesen Ort, der zum Scheitern verurteilt ist,
zu verlassen und…

Ich ging in ein Land, dass keine Probleme hat.
Wie naiv ich doch war.
Du siehst mich mit Bosheit und ohne Respekt an.
Ich weiß nicht, warum.

Ich wusste, dass es nicht einfach werden würde.
Aber ich bitte dich, mich ohne Bosheit
zu behandeln und anzusehen.
Ich werde schreien, dass…

Ich bestehe aus Fleisch und Blut.
Ich werde nicht zurückkehren.
Gott hat uns alle gleich gemacht.
Und ich weiß, ich habe das Recht,
hier glücklich zu leben.

Ich habe eine Stimme, die ich nutzen werde!
Gott hat uns alle gleich gemacht.

Aariany Saray Rey Mesta: Ihre Geschichte

1 Gedanke zu „„Um der Menschen-würde willen…““

  1. Ich habe an der beeindruckenden Veranstaltung teilgenommen und war sehr bewegt vom Engagement der Vortragenden. Die gesamte Atmosphäre mit vielen Kerzen trug dazu bei. Schade, dass nicht mehr Besucher kamen.

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