ADHS – Tipps durch AOK-Elterntrainer

Schwierige Alltagssituationen besser bewältigen

Elisabeth Affani

Bad Driburg / Hagen. Probleme von Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder sind normal. Dass Kinder manchmal ihre Eltern und ihre Umwelt nerven, ist auch normal. Dass Eltern nicht immer gelassen mit Erziehungsproblemen umgehen können, ist kein Grund zur Besorgnis, solange alle Aktionen und Reaktionen im angemessenen Rahmen bleiben.

Doch manchmal gehen die Störungen zu weit. Manche Kinder können sich dauerhaft nicht konzentrieren, handeln unüberlegt, zeigen einen übersteigerten Bewegungsdrang, stören häufig im Unterricht, haben Wutanfälle. Wenn sie das für Eltern erträgliche Maß übersteigen, suchen diese pädagogische Fachkräfte oder Kinderärzte auf. In einigen Fällen lautet die Diagnose ADHS, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung.

Die AOK Nordwest hat sich laut einer Pressemitteilung mit diesem Syndrom beschäftigt.
Die Diagnose von ADHS sei schwierig und sollte nur durch einen spezialisierten Arzt gestellt werden, erklärt Matthias Wemhöner, Serviceregionsleiter der AOK. Das könne ein Kinder- und Jugendarzt mit entsprechender Weiterbildung oder ein Kinder- und Jugendpsychiater sein. Die Kosten dafür übernehme die Krankenkasse.

Die AOK Nordwest bietet betroffenen Eltern einen ADHS-Elterntrainer als Online-Programm an. Sie erhalten konkrete Tipps und praktische Anleitungen, wie sie mit ihren Kindern umgehen können.
„Mit unserem ADHS-Elterntrainer können Eltern den richtigen Umgang mit ihrem betroffenen Kind lernen und dadurch ihre Erziehungskompetenz erweitern. Eine Mitgliedschaft bei der AOK ist dafür nicht erforderlich.“

Zu den möglichen Ursachen der ADHS zählen laut AOK erbliche Faktoren. „Die Ausprägung kann durch das Erziehungsverhalten der Eltern, die familiäre Situation, die Bedingungen im Kindergarten und in der Schule sowie durch Medienkonsum und das Maß an Bewegung positiv oder negativ beeinflusst werden“, heißt es wörtlich.
Der Elterntrainer wendet sich an Eltern mit Kindern im Alter von sechs bis zwölf Jahren. Viele Elemente könnten aber auch schon bei jüngeren Kindern eingesetzt werden.
Das Programm enthält die Module „Verhaltensprobleme lösen“, „Beziehung zum Kind stärken“, „Sich selbst nicht vergessen“ und „ADHS – Was ist das?“. Im Online-Training könnten Eltern dabei lernen, typische Probleme im Eltern-Kind-Alltag wie zum Beispiel Wutanfälle, Chaos im Kinderzimmer, übermäßigen Medienkonsum, ständiges Unterbrechen und Unruhen bei den Mahlzeiten besser in den Griff zu bekommen.

Quelle: AOK


Laut Matthias Wemhöner eignet es sich auch sehr gut als ergänzende Behandlung nach erfolgtem ADHS-Test und gestellter Diagnose, wenn der behandelnde Experte dies ebenfalls sinnvoll findet.
Die Nutzung des ADHS-Elterntrainers ist nicht eingeschränkt. Das Selbsthilfeprogramm steht kostenlos und zeitlich unbegrenzt für alle Interessierten zur Verfügung:

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