Der Kaplansborn

Doris Dietrich/Alexander Bieseke

Bad Driburg/Siebenstern. Sommerzeit ist Wanderzeit. Im Wald ist eine Wanderung trotz hochsommerlicher Temperaturen sehr angenehm. Dort lässt die Natur mit ihrer Flora und Fauna keine Wünsche offen. In unserer Region kann jeder seine Rad- oder Wandertour mit unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad planen und genießen. 

Ein idyllischer Wanderweg führt zum Beispiel durch den Wald von der Bad Driburger Südstadt in das Glasmacherdorf Siebenstern. Bänke am Wegesrand laden zum Verweilen ein. Die Schutzhütte Siebenstern bietet bei einem Regenschauer gute Unterstellmöglichkeit. Wegweiser, für die der Eggegebirgsverein verantwortlich ist, helfen bei der Orientierung.

Aber in der letzten Zeit wurden etwa 700 dieser Wegweiser abgerissen oder abmontiert. Mit viel Fleiß und Engagement wurden durch Ehrenamtliche die Schilder ersetzt oder neu angebracht. Oft fehlten wieder schon nach wenigen Tagen die Orientierungshilfen. Sogar am Lünnemannstein in der Nähe des Schützenplatzes haben Unbekannte die Bronzeplatte entfernt. Daraufhin startete der Heimatverein als Mitglied im Eggegebirgsverein eine große Informationskampagne, um möglichst viele Bürger zu sensibilisieren. Printmedien, Funk und Fernsehen berichteten ausführlich Ende Juli darüber. Der EGV und der Heimatverein Bad Driburg e.V. haben Anzeige bei der Polizei erstattet. Das Motiv der Täter ist und bleibt ein Rätsel.

Nach kurzer Zeit erreicht der Wanderer Siebenstern und das „Haus Kanne“ am Waldesrand. Die Tradition des Glashandels und der Glasproduktion zieht sich wie ein roter Faden durch die Region und am Glashüttenrundweg erfährt man Wissenswertes auf verschiedenen Tafeln. Ein Wanderer erzählte: „Wir sind in der letzten Ferienwoche mit unseren Enkelkindern den Fuß- und Radweg von Siebenstern kommend in Richtung Bad Driburg gegangen. Plötzlich entdeckten wir die kleine Quelle Kaplansborn.

Viele Bildstöcke und Wegmarkierungen werden ehrenamtlich in Schuss gehalten, so auch der Kaplansborn. Mark Edler aus Siebenstern kümmert sich im ihn so wie auch um den Wegstein am Gradbergweg.

Eigentlich ist der Bildstock durch ein engmaschiges Gitter geschützt. Für BDiB hat es Mark Edler einmal geöffnet.  Fotos: Mark Edler

Auf den Infotafeln erfährt man: „Zur Glasherstellung gehört auch der Glashandel. Früher gingen die Glashändler mit ihren Waren weite Wege zu Fuß. Auf ihren Reisen hörten sie viele Sagen und Geschichten. Eine Quelle am Weg war eine willkommene Abwechslung, um den Durst zu stillen und das Gehörte auszutauschen. So auch der Kaplansborn an der ehemaligen Landstraße zwischen Bad Driburg und Neuenheerse. Der Sage nach ist die Quelle entstanden, als an dem Ort ein reines Mädchen nach langem Leiden in den Armen ihres Geliebten starb. Um Mitternacht soll sich der Sage nach an der Quelle die weiße Gestalt des Mädchens erheben. Heute ist die Quelle mit einer kleinen Kaplansfigur geschmückt.

Zeit, die man im Wald verbringt, ist niemals verschwendete Zeit.

Bei jedem Schritt in der Natur bekommt jemand weit mehr, als er sucht.

(John Muir)

Gehen ist des Menschen beste Medizin.

(Hippokrates)

3 Gedanken zu „Der Kaplansborn“

  1. Mein herzlicher Dank geht an Herrn Mark Edler. Durch seine Hilfe und seine Fotos können wir den kleinen interessanten Kaplan sehen. Alexander Bieseke hat es vermittelt. Danke.

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