Nationalpark Egge: Zahlen und Fakten GRÜNE rufen zu fairem Dialog auf

Elisabeth Affani


Bad Driburg. In der letzten Woche rief die Fraktion der GRÜNEN im Kreistag dazu auf, in den Debatten um die Einrichtung eines Nationalparks Egge Fairness walten zu lassen. Anlass war die Beschädigung einer Stelltafel der Befürworter des Nationalparks.
„Wir können Argumente austauschen, aber Sachbeschädigungen sind nicht akzeptabel!“, erklärte Fraktionsvorsitzende Martina Denkner.

In ihrer aktuellen Pressemitteilung möchten die GRÜNEN den sachlichen Dialog fortsetzen und erläutern, „was der Nationalpark mit den städtischen Finanzen zu tun hat“. Martina Denkner, Sprecherin der Fraktion der GRÜNEN im Rat der Stadt Bad Driburg, weist darauf hin, dass die Zahlen und Fakten zu den Bereichen Wirtschaft und Naturschutz auf wissenschaftlich erstellten Gutachten basierten.
Martina Denkner kritisiert, dass das Gutachten der Industrie- und Handelskammer (IHK) von den Gegnern des Nationalparkgedankens erwähnt wird, während das Gutachten des Deutschen wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr (DWIF) zur Tourismuswirtschaft „praktisch nie zitiert wird“.


Dieses Gutachten gehe davon aus, dass 4.900 Personen ihren Lebensunterhalt durch die Ausweisung eines Nationalparks auf der Egge bestreiten könnten. Aus diesem Einkommen generiere die öffentliche Hand ein Steueraufkommen (Einkommenssteuer und Mehrwertsteuer) von 26 Mio. € pro Jahr. Das sei doppelt so viel, wie angeblich der Nationalpark den Steuerzahler koste. Dazu kämen Grund- und Gewerbesteuer, die in diesem Gutachten zwar genannt seien, „aber leider nicht mit Zahlen“.
Es sei klar, dass „dieser Kuchen in der Region aufgeteilt wird und nur ein Teil in Bad Driburg hängen bleibe. „Völlig unklar ist allerdings, warum sich immer noch einige gegen den Nationalpark wehren“, konstatiert Martina Denkner.

Die GRÜNEN bitten alle Abstimmungsberechtigten, mit „Ja“ zu stimmen, wenn sie ab Mitte Mai die Abstimmungsunterlagen für den Bürgerentscheid erhalten. „Zum ersten Mal können alle Menschen im Kreis Höxter, die über 16 Jahre alt und Deutsche oder EU-Bürger sind, über ein so wichtiges Projekt in unserem Kreis selber bestimmen“, schreibt Martina Denkner weiter. „Der Nationalpark Egge bietet die einmalige Chance, wertvolle Natur für unsere Kinder und Enkel zu erhalten und gleichzeitig wichtige wirtschaftliche Impulse für unseren Kreis zu setzen.“

Einen renommierten Unterstützer finden die Befürworter in Michael Succow, dem „Vater der Nationalparks in den neuen Bundesländern“, der 1997 den alternativen Nobelpreis Right Livelihood Award erhielt. Er habe sich von der Egge beeindruckt gezeigt und freue sich auf einen weiteren Nationalpark in Deutschland.

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