Vom Schulhof bis an die Grenzen der Erde

Stratosphärenflug am Gymnasium St. Xaver

Christoph Paetzold (Gymnasium St. Xaver)

Großer Schülerauflauf am Gymnasium St. Xaver: Ein mit Helium gefüllter Wetterballon startete in der großen Pause vom Schulhof Richtung Erdstratosphäre. Mit an Bord einer kleinen Sonde waren neben Messgeräten und Ortungstechnik winzige Kameras, die beeindruckende Bilder vom „Rand“ der Erde schossen.

Vorausgegangen waren diesem Flug umfassende Vorbereitungen, die im Rahmen der Projekttage vor den Sommerferien getroffen wurden: Unter der Leitung von Chemielehrer Thorsten Melzian entwickelten zwölf Schülerinnen und Schüler zunächst eine eigene Forschungssonde, die nicht nur dem Flug standhalten, sondern vor allem die Technik vor Extremtemperaturen von -65 Grad Celsius und dem geringen Luftdruck in der Erdatmosphäre schützen musste. Darüber hinaus berechnete die Jugendlichen die Flugbahn und planten Experimente, die u. a. in ca. 40.000 Metern Höhe durchgeführt werden sollten – drei Mal höher, als Flugzeuge fliegen.

Die beteiligten Schülerinnen und Schüler zusammen mit Chemielehrer Thorsten Mezian (links), Sabine Heinemann von der MINT zdi-Geschäftsstelle in Höxter (2. v. l.) sowie Marcel Dierig (3. v. l.) und Tobias Lohf (7. v. l.) von der Firma „Stratoflights“.
Die an der Sonde befestigten Kameras schossen atemberaubende Aufnahmen vom „Rand“ der Erde.

Entsprechend gespannt waren die beteiligten Schülerinnen und Schüler vor dem Start, der angemeldet, genehmigt und versichert werden musste. Er gelang bei herrlichem Wetter ebenso wie der gesamte Flug. Unter den neugierigen Blicken vieler weiterer Xaverianerinnen und Xaverianer stieg die am Ballon befestigte Sonde rasch in die Höhe, erreichte, wie die Messgeräte anzeigten, nach ca. zwei Stunden die Stratosphäre und segelte dann nach dem Zerplatzen des Wetterballons durch den immer weiter abnehmenden Umgebungsdruck wohlbehalten an einem Fallschirm zurück auf die Erde. Dank eines GPS-Trackers konnte die Kapsel anschließend problemlos in der Nähe von Kassel geortet werden.

Doch nicht nur der Flug, sondern auch viele Experimente an Bord der Sonde waren erfolgreich. So wurde u. a. das ideale Gasgesetz überprüft, dem Kondensationsverhalten von Gasen nachgegangen und ein Nachweis für die Existenz der Ozonschicht getätigt. Entsprechend zufrieden zeigte sich der Leiter dieser „Forschungsexpedition“ Thorsten Melzian, der sich zusammen mit allen beteiligten Schülerinnen und Schülern insbesondere über die atemberaubenden Videoaufnahmen vom „Rand“ der Erde freute – ein eindrückliches Erlebnis, das alle Beteiligten nicht so schnell vergessen dürften.

Schnell stieg der Heliumballon mit der Sonde nach dem Start in die Höhe.

 Titelbild: Eine großartige Aussicht bot sich auch von Bad Driburg.

 

 

 

 

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