In der Reihe „Die Driburger und ihr Bad“
Elisabeth Affani
Bad Driburg. Wer den Gottfried-Büren-Weg am Steinberg hinaufwandert, erreicht eine im engen Winkel abzweigende Stichstraße, die nach einem langjährigen Badearzt in unserer Stadt benannt ist: Anton Theobald Brück (1798 – 1885).
Er studierte und promovierte in Göttingen und besuchte weitere europäische Universitäten. Er übernahm 1829 als Brunnenarzt die Badearztstelle von seinem Kollegen Joachim Dietrich Brandis. Eigentlich wollte er in St. Petersburg praktizieren.
Während des Winters wohnte er in seinem Geburtsort Osnabrück, wo er als praktischer Arzt und königlicher Hofarzt tätig war. In Biografien wird hervorgehoben, dass er ein Arzt von „profundester, vielseitiger Gelehrsamkeit“ war. Er kannte sich in der Medizin aus, in der Medizingeschichte und in den „schönen Wissenschaften“.
Seine Spezialgebiete waren das durch „Magenaffection“ hervorgerufene Schwindelgefühl (Vertigo stomachalis) und die Platzangst (Agoraphobie), er schrieb aber auch zu eingebildeten Krankheiten (Hypochondrie) und (weiblicher) Hysterie.
Als „gewandter und eleganter Schriftsteller“ verfasste er viele Schriften, nicht nur balneologische, sondern auch literarische. Er übersetzte etwa Francis Bacons „Novum organum“. Er forschte über Erasmus Darwin, den Großvater Charles Darwins, als Arzt, über das Alter sowie das Lachen und Weinen.
Über Driburg und sein Brunnenwasser schrieb er ein „Taschenbuch für gebildete Curgäste“ und ein „Neues Taschenbuch für die Curgäste Driburg’s; oder Anleitung zum äusseren und inneren Gebrauche der Driburger Mineralwasser, der Schwefelschlamm- und Gasbäder und der dabei zu beobachtenden Brunnendiät“.